Peripherie

Computer: Die Peripherie

Als Peripheriegeräte oder Computer-Peripherie bezeichnet man Zusatzgeräte, die durch eine Zentraleinheit (dem PC) gesteuert oder angesteuert werden. Dazu gehören auch Tastatur und Maus, auf die ich hier aber nicht weiter eingehen möchte.

Übliche Zusatzgeräte in fast jedem Zuhause sind wohl Drucker und externe Festplatte. 

Drucker

In den frühen 80er Jahren habe ich mit meinem Apple II einen Apple Silentype Drucker verwendet - einen Thermotransferdrucker der mit DIN A4-breitem Thermotransferpapier auf Endlosrolle gefüttert wurde. Damit war natürlich nur schwarz/weiß Druck möglich. Der große Vorteil von Thermotransferdruckern ist, dass sie geräuschlos und relativ schnell arbeiten und man kein Farbband, keine Tinte oder Toner benötigt. Der Nachteil offensichtlich, dass man spezielles Thermo-Papier braucht, was wiederum nicht ganz billig ist und außerdem den Nachteil hat, dass es irgendwann ausbleicht - oder schwarz wird, wenn es z.B. der Sonneneinstrahlung oder einer anderen Hitzequelle ausgesetzt ist. Zum Archivieren von Dokumenten sind solche Drucke gar nicht geeignet. Heute wird diese Technik häufig noch in Registrierkassen oder mobilen Bondrucker verwendet. Auch hier gilt Vorsicht: Je nach Lagerort kann eine solche Quittung nur ein paar Monate lesbar sein! Mit Thermotransferdruckern sind auch keine Durchschläge möglich.

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Dann kamen irgendwann Nadeldrucker mit ihrem markanten (und nervigen) Druckgeräusch. Sie drucken häufig auch auf Endlospapier (üblicherweise DIN A4 Papier das endlos perforiert aus dem Karton kommt) und benötigen ein Farbband. Nadeldruckern sind zwar grundsätzlich grafik-fähig, die Qualität ist aber deutlich schlechter als bei Thermotransferdruckern oder Tinten- oder Laserdruckern. Die Geschwindigkeit von Nadeldruckern variiert stark von ca 30 bis über 1000 Zeichen pro Sekunde (CPS - Characters per Second). Die Anschaffungskosten und Größe der Anlage sind proportional zur Geschwindigkeit 😀.

Die Qualität des Ausdrucks von Nadeldruckern ist deutlich schlechter als bei bei Laserdruckern. Überlicherweise kann man für den Ausdruck aber zwischen verschiedenen Qualitäten wählen, vom Entwurf (Draft) bis zur hohen Qualität (LQ - Letter Quality). Je höher der Qualität, desto geringer die Geschwindigkeit. Nadeldrucker werden auch heute noch z.B. als Protokolldrucker (größerer Systeme) eingesetzt, oder dort, wo Durchschläge in einem Arbeitsgang benötigt werden. Ausdrucke sind archivierbar. 


Bei den heute in Privathaushalten meist verbreiteten Tintenstrahldrucker und Laserdrucker scheiden sich die Geister. Über viele Jahre war ein Tintenstrahldrucker nicht wegzudenken, da man damit bei moderaten Kosten auch farbig drucken konnte. Laserdrucker waren im Privathaushalt allenfalls als Schwarz/Weiß Drucker vorhanden. Heute ist die Diskussion m.E. müßig, da es Farblaser (sogar mit Duplexfunktion) für relativ kleines Geld gibt. Der Preisunterschied zu Tintenstrahldruckern ist nicht wesentlich. Hinzu kommt, dass mir kein Tintenstrahler bekannt ist, der Duplex - also zweiseitig - druckt.


Heute nutze ich einen HP Color Laserjet MFP281. Die Geschwindigkeit ist überzeugend, außerdem vereint er als  Multifunktionsdrucker Scanner, Kopierer, Drucker und FAX in einem Gerät. Das Ganze in Farbe und Duplex mit Dokumenteinzug für den Scan- und Kopierbetrieb. Der Drucker hatte so ca. € 350 gekostet, was für den Funktionsumfang m.E. sehr günstig ist. Bei Laserdruckern - ähnlich wie bei Tintenstrahlern ist aber das „original“-Verbrauchsmaterial (beim Tintenstrahler die Farbpatronen, beim Laser die Toner-Kartuschen) fast so teuer, wie das ganze Gerät beim Neukauf. Man könnte also anstelle von neuem Verbrauchsmaterial einfach einen neuen Drucker kaufen. 😀 

Allerdings sind die Tintenpatronen von Neugeräte nur mit wenig Tinte befüllt. 

Das Verbrauchsmaterial kann auch viel kostengünstiger von Dritt-Anbietern erworben werden. Die Hersteller weisen jedoch darauf hin, dass damit die dauerhafte einwandfreie Funktion nicht gegeben sei. Ich habe mit Toner-Kartuschen von Drittherstellern unterschiedliche Erfahrung gemacht und kaufe heute lieber Orignal-Material, auch wenn ich dafür tiefer in die Tasche greifen muss. Einen Nachteil muss ich aber doch erwähnen. Aus einem mir nicht nachvollziehbaren Grund fällt der Drucker alle paar Tage in einen Standby Modus aus dem er nur durch Aus- und wieder Einschalten zurückzuholen ist. Ich konnte noch keine Gesetzmäßigkeit (also z.B. viele Ausdrucke oder viel Leerlauf) für dieses Verhalten finden.


Fazit: Erstaunlich viel Leistung für vergleichsweise kleinen Preis. Allerdings das ständige „Einschlafen“ ist schon ein bisschen ärgerlich.

Digitalisiertablett / Grafiktablett

Produktbild: Huion

Grafiktabletts gibt es mit und ohne integrierten Monitor. Hier wird die Maus quasi durch einen elektronischen Stift ersetzt, mit dem man direkte auf dem Tablett zeichnet. Als reine Zeichentabletts (ohne Monitor) sind sie für relativ kleines Geld zu haben - natürlich größenabhängig. Qualitativ unterscheiden sich die verschiedenen Anbieter heutzutage m.E. kaum noch. Wer hobby-mäßig gerne mit Zeichen- oder CAD-Programmen arbeitet, für den ist solch ein Digitalisiertablett eine sinnvolle Anschaffung.

Einen Schritt besser (IMHO) sind Grafiktablett mit Monitor. Man zeichnet direkt auf dem Monitor. Hier gibt es nicht nur unterschiedliche Techniken, was den Stift und die Technik des Monitors angeht, sonder durchaus auch Qualitätsunterschiede und deutliche Preisunterschiede. 

Der Platzhirsch ist die japanische Firma WACOM. Sie bietet hauptsächlich professionell nutzbare Digitalisiertabletts mit und ohne Monitor an, hat aber auch schon lange Produkte auch (meist ohne Monitor) für den so genannten Consumer-Markt im Angebot. Mit Digitalisiertabletts (ohne Monitor) von WACOM habe ich keine gute Erfahrung gemacht, weil ich immer Probleme mit der Verbindung zwischen Computer und Tablett hatte, insofern diese kabellos ist. WACOM hat eigene Empfänger-Dongles und nutzt nicht Bluetooth - warum auch immer. Die Verbindung war bei mir nie stabil. 


Im Profibereich sind WACOM Monitor-Tabletts sogar in der Flugsicherung im Einsatz - zumindest in Deutschland. Das setzt natürlich besondere Qualitätsanforderungen voraus, die WACOM hier offenbar liefert. Die Fluglotsen arbeiten gerne mit dem System, welches zur Bearbeitung von Flugplänen und der Eingabe von Kontrollanweisungen (Anweisungen von Höhe, Richtung, Geschwindigkeit etc.) dient.


Zuhause sind mir WACOM Monitor-Tabletts zu teuer, weshalb sich die Auswahl auf die beiden chinesischen Firmen XP-Pen oder HUION reduziert. Beide sind qualitativ und preislich vergleichbar. Ich habe mich für HUION entschieden und arbeite seit geraum Zeit mit einem HUION Kamvas PRO 24(4K). Das ist ist derzeitige (2022) Flaggschiff von HUION und aus meiner Sicht hervorragend. Der batterielose Stift hat 8192 Drucklevel und Neigungserkennung. 


Die Monitoreigenschaften sind beeindruckend 

• 4K-Auflösung ermöglicht eine lebendige und detaillierte Präsentation

• 10 Bit (8Bit+FRC) Farbtiefe und 1,07 Milliarden Displayfarben sorgen für eine lebendige Farbleistung.

• 140 % breiter sRGB-Farbumfang (QLED-Technologie).

• Volllaminierung + entspiegeltes geätztes Glas.


Insbesondere das entspiegelte, geätzte Glas finde ich positiv (und ist der Unterschied einem ansonsten sehr ähnlichen Produkt von XP-Pen). Die Oberfläche ist nicht ganz glatt, was ein papierähnliches Gefühl beim Zeichnen erlaubt - und außerdem eine Bildschirmschutzfolie überflüssig macht, weil damit besagtes Gefühl wieder abhanden käme. Das ist aber Geschmacksache!


Für Unterwegs nutze ich ein weiteres HUION Kamwas Pro 16 (4K) Tablett oder ein HUION-Grafik-Zeichentablett HS64. 


Die HUION Grafik-Tablets sind aufgrund der im Vergleich deutlich günstigeren Preises eine prima Alternative zu den etablierten Herstellern. Es gibt aus meiner Sicht nichts negatives darüber zu berichten. Bearbeiten von Fotos, Filmen und natürlich Zeichnungen (Grafiken) geht so viel einfacher „von der Hand“.


Fazit: Unbedingt empfehlenswert für Grafik / Foto / Film!

Netzwerkspeicher (NAS)

Hier stellt sich immer zuerst die Frage: NAS oder Cloud Storage. Beim Cloud Storage ist die Ausfallsicherheit höher; ein NAS zuhause kann mal kaputt gehen und dann ist guter Rat teuer. Aber Cloud Dienste sind nur verfügbar, wenn auch das Internet verfügbar ist. Auch das kann ja mal örtlich ausfallen oder aufgrund hoher Last brechen die Datenraten ein. Tja, der Glasfaserausbau in Deutschland kommt nur schleppend voran. Außerdem kostet Cloud Storage Geld - und wenn man z.B. Fotos in eine Cloud laden möchte, benötigt man u.U. seeeehr viel Platz, was schnell recht teuer wird. 

Ein NAS (Network Attached Storage), als ein Festplattenspeicher, der über das Ethernet angesprochen wird, ist ein idealer Speicher für Büro und zuhause. Nachdem ich ein paar Jahre Synologie verwendet habe und das Gerät dann irgendwann einfach nicht mehr wollte (warum auch immer) und meine Daten futsch waren, habe ich mich anderweitig umgesehen. 


Heute nutze ich NAS der Firma QNAP und zwar ein QNAP-TS H686 und ein QNAP TBS-453 DX.

Das QNAP TS-686 wird von QNAP für kleinere und mittlere Unternehmen angepriesen und ist sicher etwas teurer als Geräte diverser Hersteller, die besonders für zuhause angeboten werden. Ich erhoffte mir mit dieser Wahl eine etwas größere Zuverlässigkeit und Stabilität. Bisher wurde ich nicht enttäuscht.


Das TBS-453 ist ein reines SSD NAS, bestückt mit 3* M2.SSD 2TB und 1* M2.SSD 500GB. Ich nutze es als Zwischenspeicher und Musikspeicher, sowie den eingebauten Web-Server als Test-Umgebung für neue Web-Seiten.


Das TS-686 hat 4 Festplatten à 8 TB und 2 SSD à 4 TB. 

Die 4 Festplatten nutze ich im RAID 5 Modus, die 2 SSD als RAID 0, weil ich dort nur Videos speichere (die ich öfter abspiele). Das NAS nutze ich als Archiv und Speicher für alle elektronischen Daten (Bilder, Video, Musik und sonstiges). Die Vorteile eines NAS liegen auf der Hand. Die Daten sind von mehreren Geräten (gleichzeitig) abrufbar - ohne mit irgendwelchen externen Festplatten zu jonglieren, deren Dateisystem im ungünstigen Fall auch nicht von allen Geräten nutzbar ist (beispielsweise Windows PCs, Mac, Tablet etc.). 


Und natürlich sind die Daten nochmals auf ein QNAP TR-002 externes RAID Gehäuse so zwischengespeichert, dass ich dieses Erweiterungsgehäuse auch als externe Platte an einen anderen PC hängen kann. Also sowohl als Backup zur Wiederherstellung das TS-686 sollte es notwendig sein, oder die Daten eben direkt von einem PC (bzw. Mac) aus zu nutzen. 

Deshalb nutze ich beim TR-002 auch keine RAID Funktionalität, sondern die beiden Festplatten einfach individuell. Sie sind mit exFAT formatiert und somit sowohl von dem TS-686 wie auch von Mac und PC lesbar.


Fazit: Ein NAS ist besonders empfehlenswert, wenn Daten an einem Ort (Büro / Zuhause) von mehreren Nutzern mit verschiedensten Endgeräten genutzt verfügbar sein sollen.



Simulations-Hardware (Joystick etc.)

Die erste Flugsimulation, die mir unterkam, war ein Flight Simulator auf einem Apple // (1983). Keine fotorealistischen Landschaften oder Flugzeuge - alles nur als „Drahtmodell“ dargestellt. Aber fasziniert haben mich Flugsimulatoren seit jeher. Sinnvollerweise gehört zu einem Flugsimulator auch ein Joystick. Für den ersten Flight Simulator auf Apple gab es den anfangs nicht - da war Tastensteuerung angesagt. Ein Joystick für Apple kam erst später. Aus dem vorgenannten Flugsimulator wurde später der Microsoft Flight Simulator.

Seit diesen Tagen habe ich unzählige Versionen - später insbesondere auf PC-Basis genutzt. Immer wieder auf der Suche nach sinnvoller Cockpit Hardware, seien es Joysticks, Flight Yokes oder Instrumente. Nach meiner „Rückkehr“ zu Apple 2012 wurde das aber zum Problem. Apple Computer waren (und sind heute noch) nun mal nicht die bevorzugte Plattform von Flugsimulatoren. Der einzige ernst zu nehmende Flugsimulator für den iMac ist x-Plane! Den nutze ich nun auch schon ein paar Jahre - immer in der aktuellen Version. 2023 ist das x-Plane 12. USB-Joysticks sind glücklicherweise universell und funktionieren auch beim iMac. Bei weiterer Hardware (z.B. Cockpit-Instrumente) ist das schon schwieriger, das sie in der Regel Treiber benötigen - die herstellerseitig wiederum nur für MS Windows angeboten werden. Aber findige Enthusiasten haben das eine oder andere Gerät dann doch zum Laufen gebracht.  


Der Thrustmaster TCA Captain Pack Airbus Edition ist so ein Beispiel. Laut Hersteller Thrustmaster - und auch bei Amazon zu lesen, ist diese Kombination von Sidestick und Throttle Konsole nur für Windows-PCs geeignet. Ich war davon überzeugt, dass ein „USB-Joystick“ doch wohl auch am Mac funktionieren müsste und hab’s riskiert. 


Was die Alterseinstufung bei Amazon (USK ab 18) in diesem Zusammenhang bedeuten soll ist mir allerdings schleierhaft 🥹


Was soll ich sagen: Sowohl X-Plane 11 als auch X-Plane 12 für macOS unterstützt die Controls vollumfänglich. Einwandfrei! Sämtlichen Schalter, Regler und sonstige Controls sind nutzbar und softwareseitig komfortabel einstellbar. Hier mit Screenshot in X-Plane unter macOS. In diesem Fall eine Abbildung von X-Plane 11 (entspricht aber der von X-Plane 12). Über andere Flugsimulationsprogramme unter macOS braucht man sich keine Gedanken zu machen - es gibt keine 😀.

Die oben genannte Thrustmaster TCA Airbus Edition ist - wie es aus der Bezeichnung hervorgeht - dem Airbus-Cockpit nachempfunden. Na ja, es ist Plastik - aber für den heimischen Flugsimulator völlig ausreichend - es macht keinen billigen Eindruck, ist aber mitnichten vergleichbar mit der schweren Metallausführung des Thrustmaster HOTAS Warthog Yoke und Throttle Control. Außerdem sind die Controls natürlich auch für Boeing und andere zivile Flugzeuge in X-Plane nutzbar! Für militärische Flugzeuge empfehle ich vorgenannte Thrustmaster HOTAS Warthog Kombi. 

Der o.a. Airbus Joystick mag auf für Fighter nutzbar sein, aber die Throttle Controls sind dafür wenig geeignet. Auch die Thrustmaster HOTAS Warthog werden nur mit PC-Kompatibilität beworben, aber funktionieren natürlich genauso für macOS und werden von X-Plane vollständig unterstützt! 

Die Thrustmaster HOTAS Warthog sind ein ganz anderes Kaliber 😀. Der Stick und die Throttles fühlen sich an wie aus einem Stück Eisen gefeilt 😀. Das kann man nicht mehr mit „Spielzeug“ umschreiben. Sie sind aus Metall, fast so schwer wie ein voller Kasten Bier. Eigentlich müsste man die auf dem Tisch nicht extra befestigen; will man jedoch die Position des Sticks und der Throttles etwas näher am Stuhl haben, so empfehlen sich besondere Befestigungen, die auch das Gewicht dieser Teile aushalten. Ich nutze dafür 2 mal die „MEZA - Hotas Schreibtischhalterung“ (gibt’s bei Amazon). Es sind mit Abstand die günstigsten Tischhalterungen, aber m.E. super geeignet. Man muss sie natürlich noch zusammenschrauben und auf die jeweiligen Bedürfnisse einstellen - aber dann kann man sprichwörtlich den Schreibtisch dran aufhängen - so stabil und fest sind sie. Damit auch für die Thrustmaster Teile wunderbar geeignet. Irgendjemand meint, dass selbst der aus Plastik bestehende Saitek X56 Stick und Throttle zu schwer für diese Halterungen sei. Das kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen. Ich besitze auch den Saitek X56 und die sind gewichtsmäßig kein Vergleich zu den Thrustmaster Teilen.

Weiteres zu „Simulations-Hardware“ habe ich auch unter Zusatz-Tastatur beschrieben.


Fazit: Klasse Add on für X-Plane unter macOS (bei Windows wird‘s wohl auch funktionieren, hab’ ich aber nicht probiert 😀)

3D-Maus

Als weiteres Eingabegerät mit zweifelhafter Kompatibilität für macOS nutze ich von 3Dconnexion die Spacemouse Pro. Eine „Maus“ mit der drei Dimensionen bedienbar sind - also ein unverzichtbares Werkzeug für 3D-CAD Aufgaben. Dieses Eingabegerät ist eigentlich in der Windows-Welt heimisch, aber es gibt auch Treiber für macOS (die scheinen mir aber ein bisschen stiefmütterlich behandelt zu werden von 3Dconnexion). Die größere Herausforderung für Mac User ist es, ein bezahlbares CAD Programm zu finden, das diese Maus auch unterstützt. Zum Glück gibt es FreeCAD, mit dem das möglich ist. Aktuell gibt es aber tatsächlich ein Treiberproblem im Zusammenspiel von FreeCAD und der Spacemouse. Der aktuelle Treiber von 3Dconnexion für macOS, Version 10.8.0 funktioniert nicht mit FreeCAD V0.20 und V0.21b. Hier muss man auf die Treiberversion 10.7.0 zurückgreifen.


Fazit: Für ambitionierte 3D-Designer ist eine solche Eingabehilfe wirklich sinnvoll. Außer 3Dconnexion kenne ich keine Alternative, aber der Nutzen unter macOS muss im Einzelfall geprüft werden.

Zusatz-Tastatur

Als „Erweiterung“ ist ein solches Eingabegerät dazu gedacht, Tastatur-Befehle (Keyboard-Shortcuts) schnell verfügbar zu machen. Idealerweise mithilfe von Symbolen. Tastatur-Kurzbefehle sind Tastenkombinationen auf einer Computertastatur, die spezifische Aktionen ausführen. Sie sind eine schnelle und effiziente Möglichkeit, um auf Funktionen und Befehle zuzugreifen, die normalerweise über eine Menüleiste oder andere grafische Benutzeroberfläche erreichbar sind. Solche zusätzlichen Eingabegeräte werden üblicherweise parallel zur normalen Tastatur benutzt.

Tastatur-Kurzbefehle sind in vielen verschiedenen Anwendungen verfügbar, einschließlich Textverarbeitungsprogrammen, Tabellenkalkulationen, Bildbearbeitungsprogrammen und Betriebssystemen. 

Die am Häufigsten genutzten Tastatur-Kurzbefehle für macOS sind ( steht für die command-Taste; bei MS Windows ist das die STRG-Taste)


+ C: Kopieren

+ V: Einfügen

+ Z: Rückgängig machen 

+ X: Ausschneiden

+ F: Suchen


Die Verwendung von Tastatur-Kurzbefehlen kann die Produktivität und Effizienz verbessern, da sie häufig ausgeführte Aufgaben beschleunigen und den Bedarf an Mausbewegungen und Klicks reduzieren. Allerdings muss man sich eben diese Tastaturbefehle merken - und das können for bestimmte Anwendungen schon einige sein und wer mit verschiedenen Anwendungen arbeitet, der muss sich schon einiges merken. Außerdem bieten viele Anwendungen die Möglichkeit, Tastatur-Kurzbefehle selbst zu definieren.

Hier kommen die programmierbaren kleinen Konsolen zum Einsatz - die idealerweise mit Pictogrammen auf LED Anzeigen oder Touchscreen ergänzt werden können. Die wohl bekanntesten Modell kommen von Elgato und Loupedeck


Ich selbst nutze das Loupedeck CT und Loupedeck Live. Beide besitzen ein hochauflösendes Farb-Touch-Display, welches Text oder kleinere Piktogramme darstellen kann.

Das etwas kleinere Loupedeck Live (im Prinzip besteht es nur aus der oberen Hälfte des Loupedeck CT) nutze ich hauptsächlich zur Bedienung des Autopiloten und anderer Instrumente beim Flugsimulator x-Plane. Als sei es genau dafür gemacht, wenngleich es mit einem Cockpit-Instrument nicht viel gemeinsam hat. 😀

Ab der Software Version 5.2 können die Loupedecks softwareseitig auch als MIDI-Gerät konfiguriert werden. Das eröffnet weitere Möglichkeiten der Steuerung von Software, wenn man nicht über Keyboard-Shortcuts gehen möchte. In der X-Plane Community wird ein PlugIn angeboten, dass just diese Steuerung über MIDI nutzt, um verschiedenste Funktionen in X-Plane zu nutzen. Meine eigene Implementierung funktioniert allerdings über Keyboard-Shortcuts, was aber aufwendige Anpassungen der X-Plane Keyboard Shortcuts notwendig macht, dafür kein PlugIn benötigt.

Mittlerweile ist eine noch etwas kleinere Variante, das Loupdeck S auf dem Markt, welches im Gegensatz zum Loupdeck Live nicht über die runden Seiten-Tasten verfügt.

Für beide Loupedecks habe ich einige Profile - z.B. für Sparkle und Forklifter oder andere Programme erstellt.

Die Angebote an Profilen vom Hersteller Loupedeck selbst sind derzeit übersichtlich - und was Mutimedia angeht, leider auf die Adobe-Suite und andere hochpreisige kommerzielle Software konzentriert. Aber es ist sehr einfach neue Profile zu erstellen, die Benutzer auch über die Webseite von Loupedeck veröffentlichen können. Solche Profile bestehen aus Tastaturbefehlen, Mausaktionen oder Makros. Über die nummerierten, runden Auswahl-Tasten können verschiedene Seiten gewählt werden, die wiederum eigene Einstellungen für die Touch-Tasten und die Drehregler mit sich bringen. Beide Geräte werden über USB-C Kabel mit dem Computer verbunden und funktionieren unter macOS und MS-Windows.

Für die Erstellung eigener Profile habe ich mir zunächst ein Template gebastelt und dort erst mal alles einzutragen, was ich später umsetzen möchte.


MIDI-Konsolen und Geräte

Es ist auch durchaus möglich z.B. MIDI-Konsolen als Zusatz-Tastatur zu nutzen. Davon gibt es eine ziemlich große Auswahl - allerdings in der Regel ohne LED oder Touchscreens - dafür in fast jedem Preissegment und ggf. mit einer riesigen Tastenvielfalt. Wenn diese MIDI Eingabegeräte über eine USB-Schnittstelle verfügen, dann braucht man sich kaum Gedanken über irgendwelche Kompatibilitäten mit Betriebssystemen zu machen, da hierfür verschiedene Lösung angeboten werden. Für macOS ist das beispielsweise „ControllerMate“ von orderedbytes. Auf der Herstellerseite wird zwar eine Liste von kompatiblen MIDI Eingabegeräten angeboten, jedoch kann jedes beliebige MIDI Gerät hier programmiert werden. Mir ist es so gelungen verschiedene Geräte zu adaptieren - auch solche, die mitnichten als Computer Peripherie oder Tastatur-Erweiterung vorgesehen sind. Auch darf man sich von der angegebenen macOS Version nicht verschrecken lassen. Hier ist nur die Kompatibilität bis macOS Mojave angegeben, es funktioniert aber auch klaglos mit macOS Ventura.


Fazit: Die Loupedeck Zusatz-Tastaturen sind universell einsetzbar und erleichtern tatsächlich die Arbeit, weil man sich die Keyboard-Shortcuts nicht merken muss.





Tastatur-Ersatz

Tastatur-Ersatz

Im Gegensatz zu den zuvor beschriebenen Tastatur-„Erweiterungen“ gibt es noch solche Eingabegeräte, die für bestimmte Programme als „Ersatz“ für die herkömmliche Tastatur verwendet werden. Dies hauptsächlich bei der Bildbearbeitung, bei Malprogrammen oder Videoschnitt-Software.

Einige Hersteller von Grafiktabletts, wie WACOM oder HUION bieten hierfür eigene Lösungen an. Bei WACOM heißt das Teil „ExpressKey“, bei HUION „KeyDial“. Beide Geräte funktionieren auch ohne das jeweilige Grafiktablett. Mit dem WACOM ExpressKey habe ich allerdings keine guten Erfahrungen gemacht, da die kabellose Verbindung über den WACOM eigenen Dongle (kein Bluetooth) nicht stabil war. Das HUION KeyDial KD100 kam im Bundle mit dem HUION Kamvas PRO, da dieses (zum Glück) als bisher einziges HUION Monitor-Tablett über keine Funktionstasten am Bildschirmrand verfügt. Ich nutze aber keines der vorgenannten Geräte.


Ein solcher Tastatur-Ersatz ist die „Tourbox“. Ein relativ neues Gerät, welches sich aber gerade bei der Bildbearbeitung und beim Malen / Zeichnen bewährt hat. Rein technisch ist kein großer Unterschied zu den vorgenannten Tastaturen-Erweiterungen. Das Layout ist allerdings an den Verwendungszweck angepasst und unterscheidet sich äußerlich auch deutlich von den Loupedeck Geräten. Nach einer gewissen Übungsphase lässt sich damit blind und effektiv arbeiten.


Fazit: Diese Eingabe-Hilfen sind nur bei bestimmten Anwendungen (hauptsächlich Bildbearbeitung / Malen) sinnvoll, machen es ab er notwendig, dass man die Bedienung wirklich blind verinnerlicht.

 

 Copyright (c) 2023 Thomas Klein